Umfrage zu Aktien und Anlageverhalten in Österreich: Sparfüchse statt Börsianer

Baden (OTS) – Obwohl die Börsen florieren, bleibt die Mehrheit der
Österreicher*
innen weiterhin auf Abstand. Eine neue Studie des Online Research
Instituts Marketagent zeigt: Geldanlage ist für viele noch immer ein
Buch mit sieben Siegeln – und das Risiko schreckt ab. Österreich
setzt lieber auf die Sicherheit des Sparbuchs.

Zwtl.: Zentrale Erkenntnisse:

Wenig Interesse, wenig Wissen: Nur 3 von 10 Österreicher*innen
beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Geldanlage. Der
durchschnittliche Wissensstand zu Aktien wird mit 3,6 (von 1 = sehr
gut bis 5 = sehr schlecht) eher schwach eingeschätzt.

Risikoscheue Sparfüchse: Gut zwei Drittel bezeichnen sich als
risikoscheu oder risikoavers (68%) bei der Geldanlage. Je jünger die
Befragten, umso risikofreudiger sind sie. Das eigene Geld wird
mehrheitlich als „vorsichtig und sicher wie ein Sparfuchs“ (57%)
empfunden. Aktien assoziiert man am ehesten mit einem „Spielcasino“ (
28%), nur 7% sehen darin einen „sicheren Hafen“.

Konservative Investments: Als attraktivste Anlageform wird Gold
angesehen (49%), gefolgt von Immobilien (43%) und dem Sparbuch (43%).
54% haben aktuell ein klassisches Sparprodukt abgeschlossen, 29%
investieren in Aktien, Fonds oder Anleihen, 13% in Kryptos.

Investitionshürden : 38% fehlt das nötige Geld, um in Aktien zu
investieren, 37% das Wissen bzw. die Erfahrung und 30% empfinden das
Risiko als zu hoch.

Österreichische Aktien : Österreichische Aktien machen im Schnitt
nur 27% des Portfolios der Anleger*innen aus. Hauptgründe für
heimische Investments: Empfehlungen (27%) und regionale Verbundenheit
(24%). Hauptgrund gegen österreichische Aktien: Höhere Gewinnchancen
international (40%).

Zwtl.: Wenig Wissen, wenig Risiko – Österreicher*innen sind
Sparfüchse

Laut einer aktuellen repräsentativen Marketagent-Umfrage sind die
Österreicherinnen und Österreicher beim Geldanlegen eher passiv,
risikoscheu und konservativ. Nur 3 von 10 Befragten beschäftigen sich
intensiv mit dem Thema – Männer (38%) deutlich stärker als Frauen (23
%) und jüngere (Generation Z: 45%) deutlich ausführlicher als ältere
(Babyboomer: 19%). Das eigene Wissen zu Aktien wird im Schnitt mit
der Schulnote „Drei minus“ bewertet (Mittelwert: 3,6). 54% geben zu,
schlechte bis sehr schlechte Aktienkenntnisse zu haben. Nur rund jede
*r Fünfte ordnet die eigenen Fähigkeiten als sehr oder eher gut ein (
19%). Besonders Frauen und ältere Personen schätzen ihren
Wissensstand niedrig ein.

Hätte das eigene Geld eine Persönlichkeit, würde man es
überwiegend als vorsichtig und sicher beschreiben – der „Sparfuchs“
dominiert mit 57%. Nur 15% bezeichnen es als abenteuerlustig.
Dementsprechend risikoscheu ist auch das Anlageverhalten: Zwei
Drittel der Österreicher*innen vermeiden finanzielle Risiken
weitgehend und setzen bei Geld lieber auf Sicherheit (68%). Hier
zeigt sich ein klarer Zusammenhang mit der wirtschaftlichen
Situation: Je besser die eigenen finanziellen Möglichkeiten, umso
mehr Risiken traut man sich einzugehen.

Zwtl.: Sparbuch schlägt Aktie – Österreich investiert konservativ

Obwohl Aktien und Fonds mittlerweile auch als ETF-Sparpläne und
per App zugänglich sind, investieren nur knapp 30% der Befragten in
Wertpapiere – meist Männer, Jüngere oder Besserverdienende. Weit
verbreiteter ist hingegen nach wie vor das Sparkonto (54%). Jeweils
rund jede*r Vierte besitzt ein Vorsorgeprodukt wie Pensions- oder
Lebensversicherung (26%) bzw. Gold (22%). Bei Kryptowährungen zeigt
sich die heimische Bevölkerung ebenfalls zurückhaltend. Nur 13%
investieren aktuell in Bitcoin und Co.

„ Die Aktie ist in Österreich ein Nischenprodukt. Der Zugang
bleibt vielen verschlossen – sei es emotional, kognitiv oder
finanziell. 4 von 10 Befragten berichten beispielsweise, dass ihnen
schlicht und einfach kein Geld zum Investieren übrigbleibt. Ebenso
viele scheuen sich, weil ihnen das Wissen fehlt oder weil sie das
Risiko fürchten. So bleibt das Potenzial des Kapitalmarkts für große
Teile der Bevölkerung ungenutzt “, analysiert Thomas Schwabl, Gründer
und Geschäftsführer von Marketagent.

Nur 22% der Umfrageteilnehmer*innen sind aktuell bereit, künftig
(mehr) in Aktien zu investieren. Besonders niedrig ist diese
Bereitschaft bei Frauen (15%) und Babyboomern (10%). Junge
Generationen (Z & Millennials) sind etwas offener – aber auch bei
ihnen bleibt die Skepsis hoch.

Zwtl.: Heimat im Depot – was für Österreich-Aktien spricht

Bei jenen Anlegerinnen und Anlegern, die aktuell in Aktien
investiert sind, macht der Anteil an österreichischen Wertpapieren im
Portfolie im Schnitt 27% aus. Die Hauptgründe für heimische
Investments sind Empfehlungen (27%) und regionale Verbundenheit (24%)
. 14% berichten, dass sie den österreichischen Markt einfach besser
einschätzen können. Wer auf internationale Titel setzt tut dies vor
allem aufgrund der besseren Gewinnchancen am globalen Markt (40%).