Vösendorf/Wien (OTS) – Ein junger Elch sorgt derzeit für Aufsehen in
Österreich: Emil ist
vermutlich aus Tschechien eingewandert, hat die Donau überquert und
bewegt sich nun durch besiedelte Gebiete. Tierschutz Austria ruft die
Bevölkerung dazu auf, Ruhe zu bewahren und sich gegenüber dem
Wildtier verantwortungsvoll zu verhalten.
„ Elche sind imposant, aber friedliche Fluchttiere. Wer Emil
begegnet, sollte Abstand halten, ihn nicht bedrängen und ihm den
Rückzug ermöglichen. So bleibt die Situation für alle Beteiligten
sicher “, erklärt Stephan Scheidl, Tierheimleiter von Tierschutz
Austria.
Zwtl.: Verhaltenstipps von Tierschutz Austria
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Nicht anfüttern oder anlocken: Emil findet seine Nahrung – junge
Triebe und Knospen – selbst. Eine Gewöhnung an Menschen wäre riskant.
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Nicht stressen: Bitte nicht zu nahe herantreten für Fotos oder
Videos und keine lauten Geräusche machen. Ein gestresster Elch könnte
in Panik auf Straßen oder Bahngleise fliehen.
Zwtl.: Abstimmung mit Behörden läuft
Tierschutz Austria steht derzeit in engem Austausch mit
relevanten Einrichtungen und Behörden, um das weitere Vorgehen im
Sinne von Mensch und Tier abzustimmen.
„ Wir hoffen, dass Emil unbehelligt weiterziehen und ein
passendes Revier finden kann. Die richtige Rücksichtnahme der
Bevölkerung ist dafür entscheidend “, so Scheidl.
Zwtl.: Größte Gefahr: zerschnittene Lebensräume
Elche waren bis ins 17. Jahrhundert auch in Österreich heimisch.
Einzelne Tiere ziehen bis heute durch das Waldviertel oder andere
Regionen. Emil ist ein junges, geschlechtsreifes Männchen, das auf
der Suche nach einem neuen Revier und nach Weibchen zur Fortpflanzung
ist. Elche können pro Tag bis zu 80 Kilometer zurücklegen und
verfügen über Reviere von bis zu 100 Quadratkilometern Größe. Sie
sind sowohl tagsüber als auch nachts aktiv.
Die größte Gefahr für die Tiere geht von der zunehmenden
Zerschneidung ihrer Lebensräume durch Straßen, Siedlungen und andere
Infrastrukturen aus. Trotz ihrer Größe – bis zu 2,30 Meter
Schulterhöhe und 500 Kilogramm Gewicht – stellen Elche für Menschen
keine Gefahr dar, solange sie in Ruhe gelassen werden.