Wien (OTS) – Bereits Mitte Juni, zur Hauptversammlung des
Österreichischen Roten
Kreuzes erinnert Gerald Schöpfer: „Wenn sinnvoll gespart werden soll,
dann muss auch an Reformen gedacht werden, um Ressourcen zu sparen
und gleichzeitig die Schlagkraft zu erhöhen. Deswegen rege ich an,
den Föderalismus in Österreich neu zu denken. Immerhin leben wir in
einem Neun-Millionen-Einwohner-Land, in dem die Menschen am
Neusiedlersee andere Leistungen erhalten als am Bodensee. Neun Länder
bedeuten neun verschiedene Arten der sozialen Unterstützung. Wer hier
an den richtigen Schrauben dreht, kann sicher einiges bewirken.“
ÖGK-Reform als Spar-Potenzial sehen
2020 wurde es als epochale Leitung gefeiert, dass 21
Sozialversicherungsträger auf fünf Sozialversicherungsträger
fusioniert wurden. Die ehemals neun Gebietskrankenkassen sind zu
einer Österreichischen Gesundheitskasse zusammengelegt worden.
Schöpfer: „Man erhoffte sich gigantische Einsparungen. Darf ich hier
noch deutlicher werden: Was wir in die Sozialversicherungen
einzubezahlen haben, ist einheitlich geregelt. Was aber den
Versicherten geboten wird, ist pro Bundesland sehr unterschiedlich.
Das Auswechseln von Türschildern und Überschriften ist noch zu wenig.
Man müsste die PS tatsächlich auf die Straße bringen. Wozu neun
unterschiedliche und sehr komplizierte Abrechnungssysteme? Warum neun
verschiedene Krankentransporttarife?“
Synergieeffekte nutzen
„Aber auch auf Länderebene könnte man reformieren: Warum hält man
an den historisch gewachsenen neun verschiedenen Systemen von
Rettungs-Euros etc. fest, und führt notwendige Anpassungen mit sehr
unterschiedlichen Reaktionszeiten durch? Warum gibt es nicht ein
einheitliches transparentes System? Österreich ist klein genug, man
sollte Auswüchse des übertriebenen Föderalismus hinterfragen“, so
Rotkreuz Präsident Gerald Schöpfer.