Wien (OTS) – „Die Zahl der Hitzetage steigt dramatisch und
insbesondere die
Landwirtschaft leidet massiv unter den Folgen. Aufgrund der heurigen
Hitze- und Dürreperiode hat die Landwirtschaftskammer Kärnten schon
die Versorgungssicherheit der Bevölkerung bedroht gesehen.
Ausgerechnet in dieser Situation streicht Minister Norbert Totschnig
15 Millionen Euro für Landwirt:innen zur Hilfe bei Dürreschäden“,
zeigt sich Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen,
alarmiert.
Bisher zahlen Bund und Länder 55 Prozent der Prämien für die
Hagelversicherung. Künftig gibt es diese Zuschüsse nur mehr bei
extremer Dürre über dem 10-jährigen Durchschnitt. 15 Millionen Euro
sollen Bund und Länder durch diese Maßnahme österreichweit einsparen.
Das ist über ein Fünftel der Gesamtleistungen des Katastrophenfonds
2023 für Landwirt:innen nach Extremwetterereignissen über die
Hagelversicherung.
Die Agrar-Landesrät:innen aus sieben Bundesländer stimmten
ebenfalls für die Kürzung, nur Kärnten und das Burgenland setzen sich
gegen den massiven Eingriff zur Wehr. „Mit dieser Streichaktion
werden die Leistungen für die betroffenen Betriebe massiv gekürzt”,
kritisiert Voglauer: „Totschnig lässt die Bauern im Hitzesommer
austrocknen.”
2024 war in Österreich das bislang mit Abstand wärmste Jahr seit
Beginn der Messungen. Hitzerekorde, über zwei Monate ununterbrochene
Hitze in Ostösterreich – für die Landwirtschaft ein Horrorszenario.
Der heurige Sommer lässt Ähnliches erwarten: Sonnenblumen, Kürbis,
Mais, Soja und Getreide sind heuer besonders von Dürre betroffen und
auch Grünflächen sind stark in Mitleidenschaft gezogen –
Futterknappheit steht im Raum. Doch trotz immer dramatischerer
Schäden stutzt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig nun die
Versicherung der Landwirte bei Dürrefolgen.
Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen: „Dadurch
werden die Entschädigungen massiv zurückgestutzt. Ich kann nicht
verstehen, wie der Bauernbund das überhaupt vorschlagen konnte. Dass
gerade die Agrarlandesräte der Flächenbundesländer Niederösterreich,
Oberösterreich und der Steiermark hier brav sekundieren, ist
vollkommen unverständlich. Gemeinsam mit dem Minister setzen sie ihre
zukunftsvergessene Politik auf dem Rücken der Bauern fort.“
„Anstatt die Entbürokratisierung voranzutreiben und im System im
eigenen Ressort zu sparen, raubt der Minister den Bauern 15 Millionen
Euro an Dürre-Entschädigungen – das ist einfach unverantwortlich“,
sagt Voglauer.
„Totschnig streicht gleichzeitig die Klimaförderungen und die
Unterstützung gegen die Folgen der Klimakrise. Der Klima-Kahlschlag
dieser Bundesregierung wird immer offensichtlicher und jetzt wird er
gezielt auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern fortgesetzt”, betont
Voglauer: „In der sich stetig verschärfenden Klimakrise ausgerechnet
den Schutz der Landwirtschaft vor Hitzeschäden zu streichen, ist eine
zynische Gefährdung der heimischen Produktion. Diese Kürzungen sind
widersinnig und für uns nicht hinnehmbar.”