Wien (OTS) – Nach Wien werden seit kurzem auch in Linz Pakete am
Sonntag
zugestellt. Graz soll nachziehen. Gerechtfertigt wird die Ausweitung
durch ein Mehr an Flexibilisierung und die Anpassung an die Märkte.
Die Herausforderungen bei diesem Thema sind vielfältig. Die Belastung
in der Arbeitswelt ist ohnehin schon sehr hoch. Lärmbelastung, Unruhe
und Ressourcenverbrauch sind nur einige Negativpunkte, die eine
Ausweitung der Arbeit auf den Sonntag mitbringen“, appelliert Fritz
Pöltl, Fraktionsführer der ÖAAB-FCG-AK Fraktion an die
Österreichische Post AG, die Sonntagszustellung wieder rückgängig zu
machen. Rund 444.000 Menschen in Österreich arbeiten ohnehin bereits
regelmäßig sonntags, etwa im Bereich der öffentlichen Sicherheit, im
Tourismus, im öffentlichen Verkehr, in der Pflege oder in
Krankenhäusern.
Zwtl.: Wenn Sonntagszustellung bleibt, dann mehr soziale Sicherheit
für Beschäftigte
Eine weitere Herausforderung zeigt Andreas Schieder, FCG-
Personalvertreter bei der Post, auf. „Das Paketgeschäft steht im
starken Wettbewerb. Teilweise mit Firmen, die ihre Zusteller über EPU
`s beschäftigen. Die Gewerkschaft nennt solche Konstruktionen
„prekäre Beschäftigung““, erklärt Schieder. Gemeinsam mit Pöltl
fordert er eine prozentuelle Mindestanzahl an „eigenen“
Arbeitnehmer:innen. Und diese gehöre auch gesetzlich verankert. „Dies
gilt beim Transport, der Verteilung und bei der Zustellung. Wenn
schon sonntags zugestellt wird, dann in ordentlichen
Beschäftigungsverhältnissen. Prekäre Beschäftigung muss zugunsten
besserer und sozial abgesicherter Arbeitsplätze reduziert werden“, so
Schieder.
Auch das Gewicht der Pakete stellt laut Post-Personalvertreter
ein Problem dar. Es brauche Regelungen, die zur Gewichtsreduzierung
der Pakete beitrage. Derzeit liege die Grenze bei 31,5 kg, welche
teilweise auch noch überschritten werde, weiß Schieder. „Mit der
steigenden Anzahl von weiblichen Mitarbeiterinnen ist dies
unzumutbar. Daher fordern wir eine schrittweise Reduzierung auf
maximal 25 kg“, so der Postgewerkschafter abschließend.