Oberösterreich (OTS) – Die Hightech-Sortieranlage TriPlast leistet
seit ihrer Inbetriebnahme
vor einem Jahr einen wesentlichen Beitrag zur österreichischen
Kreislaufwirtschaft – und übertrifft die Erwartungen. Nun investieren
die Eigentümer Altstoff Recycling Austria AG (ARA), Bernegger und Der
Grüne Punkt 35 Mio. Euro in ein weiteres Werk, das am gleichen
Standort im Ennshafen entsteht und Kunststoffrecycling auf ein neues
Level hebt. Dabei kommt das von der ARA entwickelte und patentierte
Verfahren UPCYCLE zum Einsatz und ermöglicht es, jährlich bis zu
41.000 Tonnen Kunststoff-Sortierreste zu verarbeiten. Ziel ist es,
noch mehr hochwertige Rezyklate unter anderem für sensible
Anwendungen wie Lebensmittelverpackungen zu liefern, um damit die
Kreislaufwirtschaft und die Rohstoffsicherheit in Österreich und
Europa zu stärken.
Bis Ende nächsten Jahres soll TriPlast um eine innovative
Neuerung reicher sein: Das technologische Herzstück ist der von der
ARA entwickelte und patentierte UPCYCLE-Prozess zur Anreicherung von
Polyolefinen, der bereits in einer Pilotanlage im
niederösterreichischen Pöchlarn zum Einsatz kommt. Damit können die
Sortierreste des TriPlast-Outputs sowie zusätzliche Mengen aus
anderen Sortieranlagen weiterverarbeitet werden, die bisher nur mehr
als Ersatzbrennstoff genutzt werden konnten – z. B., weil sie zu
stark verschmutzt oder zu klein sind. Das erhöht Ausbeute und
Recyclingquote. Darüber hinaus bietet die Anlage eine Lösung für die
Aufbereitung von Getränkeverbundkartons (PolyAl). Mit Hilfe einer
vorgeschalteten Feinsortierung lassen sich zudem einzelne
Kunststofffraktionen noch gezielter reinigen, um in der Folge
Rezyklate für hochwertige Anwendungen zu liefern: Die angereicherte
Polyolefin-Fraktion soll durch chemisches Recycling – oder in Zukunft
sogar durch mechanisches Recycling – für den Einsatz im
Lebensmittelbereich geeignet sein. Die Erweiterung ermöglicht es, bis
zu 41.000 Tonnen Sortierreste weiterzuverarbeiten.
„Mit unserer patentierten Technologie setzen wir den nächsten
Meilenstein am Weg zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft und
können Kunststoffe immer effizienter verwerten – und damit
Primärmaterial sogar in Lebensmittelverpackungen sukzessive ersetzen.
Getrennte Sammlung und punktgenaue Sortierung waren bisher schon
Kernkompetenzen der ARA. Die weitere Aufbereitung und Nutzung von
Sekundärrohstoffen ist der nächste Schritt, der ökologisch wie
ökonomisch Sinn macht und uns dabei hilft, die österreichische
Wirtschaft mit Rezyklaten zu versorgen und die EU-Recyclingziele zu
erreichen“, betont ARA Vorstand Thomas Eck.
Zwtl.: 1 Jahr TriPlast: Ursprüngliche Sortiertiefe von 80 % konnte
auf 85 % gesteigert werden
Die Hightech-Sortieranlage TriPlast ist darauf ausgelegt, pro
Stunde 20 Tonnen Material aus dem Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne
zu sortieren, also rund 100.000 Tonnen jährlich. Die Bilanz nach
einem Jahr Betrieb übertrifft die Erwartungen: Die ursprüngliche
Sortiertiefe von 80 % konnte auf 85 % gesteigert werden. „Mit
TriPlast werden wir unserem Ruf als treibende Kraft der heimischen
Kreislaufwirtschaft einmal mehr gerecht – und wir haben noch einiges
vor. Mit einer Sortiertiefe von beachtlichen 85 % können wir noch
mehr Material für den Recyclingprozess bereitstellen. Das Ziel muss
dabei sein, diese Mengen im Anschluss auch möglichst vollständig zu
recyceln. Durch die Investition von 35 Mio. Euro erweitern wir die
Anlage um unser patentiertes Verfahren UPCYCLE und machen den
Standort Ennshafen zu einem noch größeren Innovationszentrum der
Circular Economy“, erklärt Thomas Eck.
„Seit dem offiziellen Start am 1. Juli 2024 läuft die Anlage
TriPlast nicht nur hervorragend, sondern übertrifft unsere
Erwartungen. Die Sensoren erkennen 24 verschiedene Abfallfraktionen,
analysieren diese und trennen sie sortenrein – so wird eine
hochmoderne Sortierung ermöglicht. Vor Ort ist ein Team aus 70
Mitarbeiter:innen im Einsatz für die Kreislaufwirtschaft. Es lohnt
sich, dass wir als Joint Venture tagtäglich an einem Strang ziehen –
für die Abfallwirtschaft, den Wirtschaftsstandort Österreich, die
Umwelt und das Klima“, so Kurt Bernegger, Geschäftsleitung Bernegger
GmbH.
„Die Sortieranlage TriPlast ist ein eindrucksvolles Best Practice
für grenzübergreifende Initiativen der Kreislaufwirtschaft. Wir sind
überzeugt, dass starke Partnerschaften wie diese einen bedeutenden
Beitrag zur Rohstoffunabhängigkeit Europas leisten können. TriPlast
zeigt eindrucksvoll, wie Innovation, Technologie und Zusammenarbeit
neue Maßstäbe bei der Verwertung von Abfällen setzen. Mit unserer
Systemerfahrung schaffen wir gemeinsam Lösungen, die nicht nur
ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll sind, sondern auch direkt den
Anforderungen unserer Markenpartner gerecht werden – insbesondere im
Hinblick auf die steigenden Recyclingquoten im Rahmen der neuen EU-
Verpackungsverordnung“, meint Laurent Auguste, CEO Der Grüne Punkt.