Wien (OTS) – Am Donnerstagabend hat der Gemeinderat von
Gallneukirchen einstimmig
beschlossen, die Josef-Reiter-Straße umzubenennen. Tags zuvor schon
war in Braunau mit großer Mehrheit beschlossen worden, die dortigen
Straßenbenennungen nach den schwer belasteten Nationalsozialisten
Josef Reiter und Franz Resl zu entfernen.
„Wir gratulieren Bürgermeister Sepp Wall-Strasser und dem
Gemeinderat von Gallneukirchen zu dieser klaren Entscheidung! Wie der
Braunauer Beschluss ist sie ein wichtiges Zeichen dafür, dass der
antifaschistische Auftrag unserer Verfassung endlich erfüllt werden
muss“, sagt Willi Mernyi , Vorsitzender des Mauthausen Komitees
Österreich (MKÖ).
„Zu Jahresbeginn haben das Mauthausen Komitee und unser Netzwerk
bei einem Gespräch mit Bürgermeister Wall-Strasser den Anstoß zur
Umbenennung gegeben“, berichtet Robert Eiter , Sprecher des OÖ.
Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus. „Der jetzige Erfolg
ist seiner Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit zu verdanken.“
„Wie das Rechtsgutachten des Verfassungsexperten Markus Vašek
eindeutig zeigt, verpflichtet Artikel 9 des Staatsvertrages die
österreichischen Gemeinden, alle ‚Spuren des Nazismus‘ zu
beseitigen“, stellt MKÖ-Vorsitzender Mernyi fest. „Da besteht
vielerorts noch Nachholbedarf.“
„Wir lassen sicher nicht locker, bis die zahlreichen Würdigungen
für fanatische Nazis und Judenhasser verschwunden sind!“, ergänzt
Netzwerk-Sprecher Eiter. „Ein bekanntes Beispiel ist Wels, wo noch
immer eine Straße nach dem SA-Obersturmführer Franz Resl benannt ist,
der in seiner Hetzpropaganda Juden mit Ratten und Läusen verglichen
hat.“